… über Fußball!
Früher war ich ein leidenschaftlicher Fußballfan mit allem Drum und Dran, bis auf die Tatsache, dass ich nicht zweiwöchentlich im Stadion MEINER Bundesliga-Mannschaft sein konnte, da zwischen mir und dem Stadion schlappe 500 km liegen. Mein Verein ist Borussia Mönchengladbach schon seit jeher und mit diesem Verein bin ich auch ganz zufrieden. Ganz im Gegensatz zum Rest des Geschehens rund um diese an sich recht interessante Sportart. Drei Dinge stören mich gewaltig am heutigen Fußball, insbesondere am Bundesliga-Fußball: Zum einen dieser unsägliche Video Assistant Referee – kurz VAR – zum anderen der FC Bayern München und zu guter Letzt: Ausstiegsklauseln in den Verträgen der Spieler (und neuerdings auch der Trainer). Ich bin der Meinung, die Einführung des VAR war die schlimmste Änderung im Fußball, die es jemals gegeben hat. Und dabei meine ich nicht nur die Anlässe zu Diskussionen über Spielszenen, nachdem sie via VAR geprüft wurden, sondern die VAReinnahmung der Seele des Fußballs. Jetzt kann ich schon die Stimmen derer hören, die argumentieren, durch den VAR würde der Fußball gerechter. Das mag sogar stimmen, aber Scheiß drauf. Früher war ich anders, ganz anders. Früher habe ich auf Sky die Bundesligapartien meiner Borussia geschaut und bin bei einem Tor nicht nur akustisch bis an die Grenze des Erträglichen meines Umfeldes gegangen. Ich kann mich noch erinnern, dass ich wild hüpfend und brüllend nach einem Siegtreffer in der Nachspielzeit in meinem Wohnzimmer herumgetollt bin. Auch der Einwand von der Seite, ich solle doch an die Nachbarn denken, hallt bis heute noch nach – zumindest in der Erinnerung. Und heute? Heute nehme ich Tore erstmal zu Kenntnis. Da die wenigsten Tore so fallen, dass es keinerlei Zweifel an der rechtmäßig geben kann, z.B. bei den meisten Strafstößen oder einem Sololauf auf das Tor zu, entsteht in meinem Kopf immer ein schwarzer Fleck des Zweifels und des Abwartens. Na, der VAR wird sich wohl gleich melden … besser sich nicht zu früh freuen. Und wenn dann feststeht, dass ‚Köln‘ gerade gepennt hat, die Situation doch klar war oder der VAR-Schiri gerade die Toilette aufgesucht hatte, waren die Emotionen bei mir schon weit weg und es lohnte sich nicht mehr, die Nachbarschaft aufzuschrecken. Dieses Element ist für mich schon immer mega wichtig gewesen und kann durch nichts, aber auch gar nichts ersetzt werden. Was ist dagegen schon diese gebetsmühlenartig immer wieder eingeworfene Gerechtigkeit. Ich wiederhole mich ungern, aber hier schon: Scheiß drauf. Bei der Abwägung: Pure…