Recherche
Eine wichtige Tätigkeit während der Entstehung eines Buches, ist die Recherche. Früher lebte ich in dem Irrglauben: Alle Freiheit den Autoren, aber mittlerweile bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass Phantasie nur durch ein Stück trägt, solange die Rahmenbedingungen stimmig sind. Wenn ich mir vorstelle, ein Buch über eine wichtige historische Begebenheit zu lesen, die dann tatsächlich überhaupt nicht stattgefunden hat, wäre ich ziemlich enttäuscht. Oder wenn über ein Verfahren oder eine Maßnahme berichtet wird, die es nirgendwo gibt, z.B. bei Ermittlungstätigkeiten der Polizei oder in der Armee. Wäre es nicht besser, sich eine wahre Situation einer Geschichte zu suchen, die dann schriftstellerisch mit viel Kreativität und Phantasie ausgestaltet werden kann. Und genau hier setzt die Recherche an – meine Recherche. Erst einmal mache ich mir Gedanken darüber, in welcher Epoche die Handlung ablaufen soll, so sie denn nicht im Heute verortet wird. Dann überlege ich mir, welche Art von Handlung es denn sein soll und schmeiße den Googleaggregat an. Sollte ich damit fündig werden, fahnde ich in meinem Bücherbestand nach dem Gefundenen und lese mich in die Thematik weiter ein in der Hoffnung, in einen Flow zu kommen. Das bedeutet keineswegs, dass ich hier abkupfern möchte … vielmehr versuche ich, mich in die Stimmung der Zeit einzufühlen und nehme dies als Basis für meine Kreativität, die dann ungehemmt darauf floaten kann. Jetzt nur noch aufschreiben, ordnen, verbinden, löschen, neuschreiben, weiterlesen, chillen, weiterschreiben … Ich hoffe, ich konnte die Notwendigkeit von Recherche beim Schreiben hinreichend schildern. Der eine benötigt mehr Zeit für Recherche, der andere weniger. Im Laufe der Jahre habe ich mir dafür vorausschauend einen umfangreichen Bestand an Büchern zugelegt. Jedesmal, wenn mich etwas interessierte, musste ich Bücher zum Thema kaufen und praktiziere das auch heute noch. Ich bin schon ganz schön stolz auf meinen Bestand, den ich so hergerichtet habe, wie eine Bücherei, was ihr in dem Video ganz gut sehen könnt. Ich bin ganz ehrlich. Zwei große Bereiche meiner Bücherei dienen nicht der Recherche, es sei denn, ich plane eine Geschichte über das Kochen, denn ein großes Regal ist gefüllt mit Kochbüchern 🙂 Der zweite große Bereich sind Kriminalromane, eine weitere meiner diversen Leidenschaften, neben dem Kochen. Als Jugendlicher habe ich Groschenromane gelesen – nein verschlungen. Alle hatten den Fokus auf Gespenster, Vampire oder Zombies. Meine Helden der Jugend waren John Sinclair, Professor Zamorra und Tony Ballard. Wir hatten in meiner Heimatstadt einen Bücherladen, der diese gebrauchten Krimis…