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Das Märchen vom kleinen König, der nicht nach Den Haag reisen will

Das Märchen vom kleinen König, der nicht nach Den Haag reisen will

10. Oktober 2022 Administrator Comments 0 Comment

Es war (wieder) einmal ein kleiner König der gern ein großer König sein wollte – Du kennst ihn sicherlich noch aus dem vorherigen Märchen – dieser kleine König also lebte, wie Du ja weißt, immer noch in einem großen Land, wollte aber lieber in einem viel größeren Land leben. Nun konnte man ein Land immer noch nicht einfach größer machen, sondern musste anderen Ländern Land wegnehmen und dieses Land dem eigenen Land anschließen. Und genau das hat hat der kleine König getan, weil ihm außerdem berichtet wurde, dass in dem Nachbarland ein ganz dummer und korrupter König herschte und die Menschen dort nur darauf warteten, dass der kleine König sie von diesem König befreit. So schickte er seine Soldaten in das Nachbarland , um es ganz schnell an sein eigenes Land anschließen zu können.

Nur leider wurde dem kleinen König falsch über das Nachbarland berichtet, denn die Menschen dort wollten überhaupt nicht von ihrem König befreit werden und schon gar nicht sollte ihr Land an das Land des kleinen Königs angeschlossen werden … und sie wehrten sich dagegen. So hatte sich der kleine König das aber gar nicht vorgestellt. Schließlich hatte er seinem eigenen Volk versprochen, das Nachbarland ganz schnell zu besiegen … upps … zu befreien um es danach an sein Land anzuschließen, aber er konnte sein Versprechen gar nicht halten. Zu sehr wehrten sich die Soldaten des Nachbarlandes, töteten Soldat um Soldat des kleinen Königs und zerstörten oder erbeuteten seine Waffen und sein Kriegsgerät, bis dieser Probleme damit hatte, immer neue Soldaten und Waffen nachzuliefern. So beschloss der kleine König, ganz viele Männer seines Königreichs ganz schnell in Soldaten zu verwandeln, damit diese für ihn kämpfen konnten. Der kleine König kämpfte natürlich nicht selber, dafür war er viel zu feige. Nein … er saß lieber in einem Bunker in seiner Hauptstadt und gab Befehle, die allesamt falsch und schlecht waren und immer mehr Menschen den Tod brachten. Aber das war dem kleinen König egal, er fühlte sich immer noch ganz großartig und schwadronierte wie ein großer König in der Gegend herum, obwohl er immer noch ein kleiner König war.

Dem bösen Ausland gefiel so gar nicht, was der kleine König mit und in dem Nachbarland veranstaltete und stellte mit Beginn des Angriffs auf das Nachbarland den Handel mit dem großen Land ein. Der kleine König konnte nun nichts mehr anderswo kaufen, auch keine Waffen und da seine eigene Industrie nicht so schnell Waffen nachproduzieren konnte, wie sie im Nachbarland zerstört oder erbeutet wurden, bekam er nun noch größere Probleme. Zwar bekam der kleine König immer noch Geld aus dem bösen Ausland für sein Erdöl und sein Erdgas, konnte sich dafür aber nichts kaufen. Da war guter Rat teuer. Was sollte er tun?

Da erinnerte er sich daran, dass er ja einen Freund im Ausland hatte, einen, der sehr mächtig, groß und reich war. Dieser hatte immer betont, ihn unterstützen zu wollen und so wendete er sich an diesen König und bat ihn um Waffen. Doch leider musste der kleine König schnell feststellen, dass der große König ihn gar nicht mehr als Partner, sondern nur noch als Bittsteller ansah und ihm auch keine Waffen verkaufen wollte. Zwar kaufte er dem kleinen König sein Erdöl und Erdgas billig ab, aber Waffen liefern wollte er nicht, weil er Angst davor hatte, dass das Ausland auch mit ihm dann keinen Handel mehr treiben wollte und so bekam der kleine König anstelle von Waffen nur freundliche Worte und fühlte sich nun noch kleiner als er eh schon war, obwohl er ja ein großer sein wollte.

Jetzt war der kleine König sehr verzweifelt. Er hatte nun überhaupt keine Freunde mehr im Ausland und auch im eigenen Land wendeten sich seine Freunde mehr und mehr von ihm ab. Sie hatten mittlerweile mitbekommen, dass die Befehle des kleinen Königs einfach nur schlecht waren und er die schon fast ‚befreiten‘ Landstriche so nach und nach wieder verlor, weil sich die Soldaten des Nachbarlandes immer noch und immer besser wehrten. Um seine Freunde wieder zurückzugewinnen, hatte der kleine König eine Idee: Er befahl seinen Handlangern in den ‚befreiten‘ Gebieten, ganz schnell eine Befragung durchzuführen, ob die Menschen dort an sein Land angeschlossen werden wollten oder nicht. Damit erhoffte er sich, seine Freunde wieder beschwichtigen zu können. Die Handlanger zogen auch schnell los und befahlen den Menschen dort mit vorgehaltener Waffe, ein Kreuz bei ‚Ich will den Anschluß‚ zu machen, so dass eine hohe Zustimmung dafür zustande kam. Die dann noch fehlenden Prozente schummelten die Handlanger einfach hinzu, weil sie Angst vor dem Zorn des kleinen Königs hatten und meldeten über 90% Zustimmung an die Hauptstadt. Der kleine König freute sich ganz doll und feierte den Zugewinn der ‚befreiten‘ Gebiete ganz pompös mit einer großen Party mit ganz viel Musik und ganz vielen Menschen, die auf Befehl klatschen konnten. Nur leider gab es die Gebiete des Zugewinns so gar nicht mehr, denn die Soldaten des Nachbarlandes hatten nicht gefeiert, sondern diese Gebiete mittlerweile zum Teil wieder zurück’befreit‘.

Nun wurde der kleine König sehr wütend, weil er eine Sache gefeiert hatte, die ihm gar nicht mehr gehörte. Und auch seine Freunde im Inland – die wenigen, die im noch geblieben oder von ihm abhängig waren – fühlten sich so gar nicht beschwichtigt und wurden ebenfalls wütend. Sie glaubten nicht mehr an einen Erfolg mit dem kleinen König und wollten ihn loswerden. Denn diese Leute hatten ein schönes reiches Leben, vor dem Angriff auf das Nachbarland und nun gar nichts mehr, denn auch sie konnten keinen Handel mehr mit dem Ausland treiben, um viel Geld zu verdienen und auch sie konnten keine Reisen mehr dorthin machen. So beschlossen sie, sich von dem kleinen König zu trennen, um ihr altes Luxusleben wieder zurückzubekommen.

Sie trafen sich heimlich und beratschlagten, was zu tun sei, um den kleinen König zu stoppen. Sie überlegten hin und her, wägten ab und nach einer ganzen Weile hatte einer der Anwesenden eine Idee. Man sollte dem kleinen König eine Reise spendieren, eine Reise ins Ausland und zwar dorthin, wohin es noch erlaubt war: Nach Den Haag. Sie wussten aber ganz genau, dass der kleine König nicht freiwillig dorthin reisen würde, denn dort befand sich das Kriegsverbrechertribunal der Vereinten Nationen und die würden ihn nur einsperren. Also mussten sie ihn dazu zwingen, so wie die Menschen im Nachbarland dazu gezwungen wurden, für einen Anschluss zu stimmen. So beschlossen die nicht mehr Freunde des kleinen Königs, ihn verhaften und an die Menschen in Den Haag auszuliefern zu lassen, im Gegenzug für eine Aufhebung des Handelsverbotes.

Der kleine König bekam das alles nicht mit und fühlte sich mittlerweile auch gar nicht mehr wohl. Zum einen merkte er inzwischen, dass seine Soldaten immer weniger wurden und die Männer, die er in Soldaten umwandeln wollte, in Scharen ins böse Ausland flohen und das die, die nicht flohen, weil sie kein Geld dafür hatten, gar keine Soldaten waren und einfach getötet wurden. Zum anderen merkte er, dass die Wirtschaft seines Reichs total ruiniert war, weil durch den Handelsstopp mit dem Ausland keiner mehr seine Produkte kaufte und auch immer weniger Produkte hergestellt werden konnten weil es an vielen Ersatzteile aus dem Ausland mangelte, die nicht beschafft werden konnten. Außerdem hassten ihn die Menschen in seinem Königreich, obwohl die ihn mal gewählt hatten, weil er ihnen ihre Männer und Söhne wegnahm, um sie in den Tod zu schicken und weil ihr ohnehin schon schlechtes Leben nun noch schlechter geworden war.

Der kleine König hatte nun ganz große Angst um sein Leben. Es gab für ihn keine ruhige Minute mehr, er drehte sich ständig um, aus Angst, jemand könnte ihn hinterrücks ermorden. Auch schlief er keine Nacht mehr, weil er Angst hatte, im Schlaf ermordet zu werden. So wurde aus dem kleinen König, der so gerne großer König geworden wäre, ein noch kleinerer und völlig verängstigter König, den keiner mehr mochte und der nur noch ein Schatten seiner selbst war.

Vielleicht war er ja nun in der Verfassung, doch eine Reise nach Den Haag zu machen, denn dort würde er wenigstens am Leben bleiben, weil die Menschen in Den Haag keine Menschen töteten, so wie er, sondern sie nur verurteilte und einsperrte. Und wenn sie nicht mehr freigelassen werden, dann sterben sie halt dort.

Internationaler Gerichtshof der Vereinten Nationen
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